Orthopädische Maßnahmen für geschädigte Füße
Ziel: Die Druckspitzen an gefährdeten Regionen auf belastbare Teile des Fußes umzuverlagern.
Druckumverteilende Einlagen
Ebenso wie bei den druckverteilenden Einlagen müssen auch bei der Druckverteilung verschiedene Materialien im Sandwich-Verfahren, unter Berücksichtigung der anatomischen Formgestaltung aufgebracht werden. Die Materialauswahl besteht zusätzlich zu den in Gruppe I erwähnten Materialien, aus dauerelastischen Werkstoffen, um die gefährdeten Bereiche abzupolstern. Die Belastungsverhältnisse müssen mit einbezogen werden. Die Mindeststärke der Polsterung beträgt sechs Millimeter. Gegenüber der druckverteilenden Fußbettung muss die druckumverteilende Einlage alle belastbaren Bereiche des Fußes nutzen, und gut ausmodelliert werden.
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Das Längs- und Quergewölbe bietet sich hier an, und kann meistens die Druckumverteilung übernehmen. Vielfach findet auch eine Zehenstufe, zur Entlastung der Zehenkuppen, Anwendung.
Als wichtige Anmerkung ist zu ergänzen, daß der Übergang zu den Entlastungsflächen keine scharfen Kanten oder Übergänge haben darf. Die Sensibilität des Fußes steht beim Diabetiker im Vordergrund, und daher ist es notwendig eine Langzeitüberwachung des Produktes zu übernehmen. Eine Kontrolle der ausgelieferten Produkte erfolgt erst in kurzen Zeitabständen, und dann späterhin ca. alle 3 Monate. Sollten sich aus der Passform Korrekturen ergeben, so ist eine Änderung unbedingt notwendig, und muss wiederum kontrolliert werden. Im günstigsten Fall, ist bei den Kontrollfunktionen eine elektronische Fußdruckmessung angebracht, um ein besseres Bild der Druckspitzen zu bekommen.
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Um den funktionellen Anforderungen gerecht zu werden, ist es zwingend erforderlich, dass der zur Verfügung stehende Konfektionsschuh mit in Augenschein genommen wird. Das Volumen des Schuhes muss ausreichend Platz für die hergestellte Einlagen und den zu versorgenden Fuß bieten. Der Komfortschuh verschiedener Hersteller, ist in der Regel nicht für diesen speziellen Anwendungsbereich geeignet. Der verfügbare Schuh sollte über ein großes Weitensystem verfügen, sonst kann es beim diabetischen beziehungsweise neuropathischen Fuß zu verheerenden Folgen führen.
Der laufend wechselnde Modetrend wird als tolerierbar angesehen, ist aber für den Diabetiker, in Bezug auf die sensibilitätsgestörten Füße in keinem Fall akzeptabel. Der Raum des Vorfußes muß ausreichend weit gestaltet sein, damit es nicht zu vermehrtem Druck in den Zwischenzehenräumen kommt. Aufgrund oft vorhandener Hammer- oder Krallenzehen ist ebenfalls eine ausreichende Höhe des Vorfußbereiches dringend notwendig.
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